Stand 2010
Copyright Jörg Brutscher
Anlässlich eines ausgiebigen Rotenfels-Besuchs wurde die Gelegenheit genutzt, die Informationen hier noch einmal zu überprüfen und zu aktualisieren. Die Nummerierung mag etwas konfus geworden sein, da sie nicht geändert wurde; eingefügte Wege haben ein a, b, c bekommen. Als zusätzliche Quelle diente die Chronik des Kletterns am Rotenfels von Hans Loser und der Rhein-Main-Kletterführer von Christoph Deinet, Auflage 2006, und natürlich eigene Erfahrung und alte Informationen von meinem Vater Helmut Brutscher. Einige Hinweise und Korrekturen gab es noch von Günther Deitrich.
Die Aufgabe dieser Abhandlung ist, einen Überblick über alle jemals am Rotenfels gemachten Touren zu geben. Auch soll hiermit versucht werden, die "Klettergeschichte" des Rotenfels einmal schriftlich festzuhalten. Dies konnte leider nur in dem Maß geschehen, wie Informationen vorhanden waren. Leider gibt es kaum Literatur über den Rotenfels. Eine Grundlage war ein Kletterführer von Matthias Hutter und Rudi Kaul, der in sehr kleiner Auflage (80 Stück) herausgegeben wurde. Weiter waren Informationen von Helmut Brutscher und Hans Loser nützlich, die Erfahrung eigener Begehungen wurde natürlich auch genutzt.
Einen Kletterführer vom Rotenfels zu schreiben, ist immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits juckt es einem mächtig in den Fingern; mit einer Veröffentlichung über den Rotenfels droht aber immer ein zusätzlicher Andrang am Rotenfels, was eindeutig negativ zu bewerten wäre. Veröffentlichungen konnten bisher immer unterbunden werden, z.B. findet sich auch im Rhein-Main-Kletterführer keine Beschreibung. Deshalb soll dieser "Kletterführer" auch keine Werbung für das Klettern am Rotenfels sein, und er wird wohl auch ein Unikat bleiben.
Die schon fast sprichwörtliche Gesteinsqualität trägt auch das ihrige dazu bei, daß die Beliebtheit des Rotenfelses sich in Grenzen hält. Anfängern kann der Rotenfels höchstens im Nachstieg empfohlen werden. Der ambitionierte Sportkletterer wird, falls es ihn wirklich einmal hierher verschlägt, abgeschreckt das Weite suchen. Davon abgesehen, finden sich hier auch kaum höhere Schwierigkeitsgrade. Am ehesten wird sich hier der karwendelerprobte Alpinist wohl fühlen, auch Bruchspezialisten finden hier ihre Herausforderungen. Wer aber einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird den Rotenfels aber schnell als das einzige lohnende Kletterziel im Rhein-Main-Gebiet ansehen.
Der Rotenfels ist in erster Linie ein Naturschutzgebiet, hier brüten viele Vögel und wachsen seltene Pflanzen. Man sollte immer daran denken, das der Bergsteiger hier nur geduldet ist und das Klettern jederzeit ganz verboten werden kann.
Persönlich bin ich am Rotenfels schon als Kind unterwegs gewesen, in Wegen wie dem Glockengrat, dem Wiesbadener Weg und am Spitzen Turm. Dann gab es eine längere Pause, vielleicht ausgelöst dadurch, das ich die Bergung bei einem tödlichen Unfall in der Mittelwand mit ansehen durfte. Erst in den letzten fünf Jahren ging es regelmäßig an den Rotenfels, meist 1-2 mal pro Jahr im Spätherbst, wenn es an anderen Felsen zu kalt zum Klettern wurde.
So gelangen mir dann nicht nur eine Reihe von Klassikern, sondern auch einige "Rotenfelsspezialitäten", die das Klettern am Rotenfels erst so richtig interessant machen.
Jörg Brutscher
Der Rotenfels befindet sich in einer Flusskehre am nördlichen Naheufer 3 km südwestlich von Bad Kreuznach, 1 km flussaufwärts von Ebernburg.
Anfahrt mit dem PKW:
Vom Rhein-Main-Gebiet aus auf der A60 bis Bingen. Im "Dreieck Nahetal" Wechsel auf die A61 Richtung Ludwigshafen. An der Ausfahrt "Bad Kreuznach" verlässt man die Autobahn und fährt auf der 4-spurigen B41 in Richtung Idar-Oberstein an Bad Kreuznach vorbei, bis an einer Ausfahrt "Rüdesheim" aufgeführt ist (ca. 8 km ab Autobahn). In Rüdesheim am ersten Kreisel geradeaus, am zweiten Kreisel links abbiegen und ca. 4 km bis Traisen fahren. Gleich die erste Straße ("Rotenfelser Straße") links nach Traisen hinein und durch das Dorf hindurch fahren. Das Sträßchen führt weiter durch einen Wald und, am Sportplatz rechts ab, zum Parkplatz auf dem Plateau. (Weiter links Gasthaus "Bastei" mit gemütlichen Biergarten, 100 m vom Parkplatz). Bis zum DAV-Haus am Steilabbruch sind es noch ca. 400 m zu Fuß.
Auf der am Fuß des Rotenfels entlangführenden Straße bestehen nur beschräkte Parkmöglichkeiten.
Mit der Bahn:
Vom Bahnhof in Bad Münster am Stein nach rechts, über die Bahnlinie, dann nach links auf der Rotenfelser Straße an der Kirche vorbei und gerade weiter durch die Weinberge zum Aussichtspunkt. Hier beginnt ein gut ausgebauter Spazierweg zum Rotenfelsplateau.
Der Rotenfels ist im Allgemeinen vom
1.1. - 30.6.
für das Klettern gesperrt. Allerdings kann je nach Wanderfalkenbrut
das Kletterverbot auch zum 1.5. schon wieder aufgehoben sein.
Um eine strikte Einhaltung des Kletterverbots wird gebeten.
Weiterhin ist das Klettern westlich der Bastei (links davon)
ganzjährig gesperrt (siehe
Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet "Rotenfels", insbesondere
§6).
Zusätzlich ist auch vom Klettern an einigen in der
Nähe der Straße beginnenden Wege wegen der Gefährdung
der Straße durch Steinschlag dringend abzuraten.
Die genauen Sperrzeiten werden jährlich von der Sektion Nahegau den umliegenden Alpenvereinsektionen bekannt gegeben. Da der Rotenfels Naturschutzgebiet ist, können jederzeit weitere Einschränkungen des Kletterns erfolgen.
Aktuelle Informationen finden sich auf der Internetseite des DAV Nahegau.
Die Erschließung des Rotenfels begann schon Anfang dieses Jahrhunderts. Zuerst wurden die Abstiege, Rinnen und Kamine begangen. Schon vor dem 2. Weltkrieg wurden Wege wie der Glockengrat, Goldmannkamin und Saarbrücker Kamin begangen. In den 50'iger Jahren begann eine 2. Erschließungsperiode, in die Wege wie Sputnikkante, Stumpfer Turm-Südgrat, Mainzer Riss, Direkteinstiege zu Saarbrücker Kamin und Glockengrat fallen. In den 60'iger Jahren wurden dann Wiesbadener Weg, Wölfi, Madonna-Süd und Wacholderweg begangen. Anfang der 60'iger Jahre gab es schon Bestrebungen, das Klettern am Rotenfels zu verbieten oder zumindest Einzuschränken. 1971 kam es zu einer Regelung, bei der das Klettern im Frühjahr eingeschränkt wurde. Je nach dem, ob und wo ein Wanderfalke gesichtet wurde, fiel die Sperrung länger oder kürzer aus. Vorher gab es noch Regelungen, nach denen Kletterer nur sektionsweise und nach vorheriger schriftlicher Anmeldung klettern durften. 1981 kam es zu einer neuen Regelung, nach dem der linke Wandteil völlig für das Klettern gesperrt wurde.
Mitte der 70'iger Jahre wurde begonnen, Wege mit zementierten Haken auszurüsten. Gleichzeitig wurde auch versucht, die Wege ohne Hakenbenutzung frei zu gehen. Erstbegehungen wurden spärlicher (DarrowNitsch-Ged.W., Vogelschißverschneidung). In letzter Zeit wurden aber auch noch Wege erstbegangen, teils in Gewaltausgrabung von oben erschlossen (Feenweg), aber auch von unten (Spitzer Turm SW-Wand).
Mit der Erschließung der passierten natürlich auch Unfälle, der erste tödliche ca. 1903 (Gedenktafel am Fuß der Rinne, die westlich des Spitzen Turms herabzieht). Im Quergang zur Stumpfen Turm Scharte stürzte auch schon eine Seilschaft ab (Darrow - Nitsch). Einer der letzten bekannten tödlichen Unfälle passierte in der Mittelwand 1978, wo von 2 Seilschaften die obere mit einem größeren Felsblock aus der Wand fiel. Aber auch 2008 gab es einen schweren Unfall im Wiesbadener Weg, und 2009 ist ein Kletterer, der sich im Weg vertan hatte, ums Leben gekommen.
Die Orientierung am Rotenfels stellt ernstes Problem dar. Verhauer
sind besonders in den Abstiegen leicht möglich, deshalb ist
es sinnvoll, die Abstiegsbeschreibungen besonders genau zu studieren.
Weiterhin zeichnet sich der Rotenfels durch teilweise unangenehm
brüchigem Fels (Quarzporpyhr) aus. Das Gestein ist besonders
in selten begangenen Wegen stark mit Gras durchsetzt. Es wird
deshalb geraten, sich an die häufiger begangenen Wege zu
halten. Die mäßige Gesteinsqualität hat sicherlich
dazu beigetragen, das der Sport- und Freikletterrummel der letzten
Jahre mit Erschließung von Wegen in höchsten Schwierigkeitsgraden
fast spurlos am Rotenfels vorbeigegangen ist. In den letzten 3 Jahrzehnten
hat nur vereinzelt noch Neutourenerschließung stattgefunden.
Allerdings sind zahlreiche klassische Wege (besonders in der Mittelwand)
mit zementierten Haken ausgerüstet worden und viele ursprünglich
technisch gekletterte Wege sind jetzt frei geklettert worden.
Zu beachten ist, auch daß die Klettereien teilweise beachtliche
Wandhöhen erreichen, das Gelände unübersichtlich
und der Rückzug nicht immer einfach ist. Genauso ist eine
Rettung immer problematisch. Deshalb sind auch leichte Wege ernstzunehmen.
Genauso ist, auch in den Abstiegen, immer auf unterhalb befindliche
Seilschaften Rücksicht zu nehmen (Steinschlag!).
Für die, die es doch nicht lassen können, sich in selten
begangenen Wegen oder gar erstbegeherisch zu betätigen, sollte
gelten: Keine Pflanzen entfernen, keine Putzaktionen (Ärger
mit dem Naturschutz!), keine Gewalterschließungsaktionen
von oben!
Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand ist ein guter Steinschlaghelm. Da einige Wege in der Mittelwand bis zu 12 Zwischenhaken aufweisen, sollte man eine entsprechende Anzahl an Karabinern mitnehmen. In manchen Wegen sind auch einige Keile oder Zackenschlingen nützlich. Für seltener begangenere Wege empfiehlt sich die Mitnahme von Hammer und Haken.
Bei der Beschreibung eines Weges wird wie folgt vorgegangen: Erst
kommt die Nummer im Topo, dann, fett gedruckt, der Wegname und
die Schwierigkeit. Weiter folgen, soweit bekannt, die Erstbegeherdaten
und eine Kurzeinschätzung des Weges. Wenn dabei die Bezeichnungen
"brüchig" oder gar "sehr brüchig"
verwendet werden, so heißt das, daß die Brüchigkeit
signifikant über das am Rotenfels übliche Maß
hinausgeht. Verglichen mit anderen Klettergebieten, sind alle
Wege am Rotenfels brüchig und Griffausbrüche fast überall
möglich. Dies gilt im besonderen Maße für die
nicht empfohlenen Wege.
Schließlich folgt, mehr oder weniger ausführlich, die
Wegbeschreibung.
Die Schwierigkeitsbewertung orientiert sich hauptsächlich
an der Einstufung in dem 79'iger Kletterführer von Hutter/Kaul,
aber auch an Erzählungen und Erfahrungen von eigenen Begehungen.
Eine Garantie für die richtige Bewertung kann natürlich
nicht gegeben werden. Außerdem muss beachtet werden,
das eine brüchige, schlecht gesicherte IV einen höheren
Anspruch darstellen kann als woanders eine VI.
a) Abstieg zu Wacholderweg und Madonna-Südwand
Östlich der Unterstandhütte auf dem Weg zur Bastei
steigt man dort, wo der obere Bereich der hier hinabziehenden
Schlucht durch einen Schrofengrat in zwei Rinnen geteilt wird,
linksausholend in die rechte (Blickrichtung zum Tal) Rinne und
durch sie hinab, bis man bei einigen Büschen auf Pfadspuren
nach rechts über einen Rücken in eine Paralellrinne
queren kann. Dort ist der Einstieg zum Wacholderweg. (Der Abstieg
ist von dem oben besagtem Grat gut einzusehen! Der Einstieg des
Wacholderweges ist mit einem roten Punkt markiert.)
Zur Madonna nicht nach rechts queren, sondern die Rinne 8m weiter
absteigen bis zu dem Punkt, wo von rechts die Parallelrinne mündet.
Dort beginnt Madonna-Südwand und Roter Riss.
Dieser Abstieg ist allerdings heikel und verwachsen. Alternativ kann man
auch den Abstieg zum Glockengrat wählen bis man das Kanonenrohr nach
rechts verlässt, unterhalb der Felsen (nicht zu hoch) in die Rinne
hinüberqueren und bis zur Rinnenmündung aufsteigen.
Eine weitere Möglichkeit ist, mit einem Doppelseil von der Spitze des Schrofengrates bis zum Einstieg des Wacholderweges abzuseilen.
b) Abstieg zum Glockengrat
Von dem im Abstieg zum Wacholderweg erwähnten Schrofengrat
steigt man links eine Steilrinne hinunter, bis sie in eine größere,
von links kommende Rinne (Kanonenrohr) mündet. Das 'Kanonenrohr'
verfolgt man nun im Abstieg (I-II) solange, bis man nach rechts
in die westliche, von der Madonna herabziehende Parallelrinne
queren kann, die man bis zu einem Abbruch (H) hinabsteigt. (Hier
beginnt der Direkteinstieg zum Glockengrat). Nun auf Trittspuren
nach rechts um den Ausläufer des Glockengratmassivs in eine
schluchtartige Rinne. In dieser einige Meter hinauf zum Einstiegsstandhaken
des Glockengrats.
Man kann auch am Abbruch abseilen und durch die Schlucht bis zur
Straße hinunterlaufen. Umgekehrt kann man auch, von der
Straße kommend, die Schlucht emporsteigen. Man geht dann
nicht ganz bis zum Abbruch, sondern steigt schon vorher links
eine grasdurchsetzte Wand (III) zum Einstieg des Glockengrats.
c) Abstieg zum Spitzen Turm und zur Mittelwand (Grüne
Rinne)
Von der Unterstandhütte in Richtung DAV-Hütte an der Weggabelung
vorbei bis etwa an die Stelle, von der der Glockengrat gut im
Profil erkenntlich ist (Bank). Hier zieht ein bewachsener Schrofensporn
hinab. Ihm folgend, etwas rechts (!) haltend - die Mittelwand
liegt jetzt talwärts blickend links! - auf deutlichen Trittspuren
zum oberen Ende einer nach links abwärts zum Mittelwandmassiv
ziehenden, schluchtartigen Rinne (Grüne Rinne). Durch diese
hinab (I) zum deutlich sichtbaren spitzen Turm. Zur Mittelwand
steigt man durch den Kamin in der Scharte des spitzen Turms ab.
Man kann auch westlich vom Spitzen Turm etwas absteigen und zweimal
bis zum Wandfuß abseilen.
Vom Kessel vor der Mittelwand kann man auch weiter nach Osten
queren. Dort eine kleine Kaminverschneidung (III-) aufwärts
zu Baum. Weiter ausgesetzte Querung (I-II, momentan mit Fixseil
versichert) zur Scharte des Stumpfen Turms.
d) Abstieg zum Wiesbadener Weg und zur Wallyverschneidung
Nach der DAV-Hütte zieht eine Schlucht hinab zur Uferstraße.
Man steigt zuerst links, dann auf dem Grat, welcher die orographisch
linke Begrenzung der Schlucht bildet, auf Pfadspuren, bis etwa
auf halbe Höhe des rechts stehenden massiven dunklen Pfeilers
ab. Dann quert man, immer den Spuren folgend nach rechts und steigt
durch eine kurze Rinne und zuletzt über ein plattiges Wändchen
hinab (II-). Hier befindet sich rechts der Einstieg zum Wiesbadener Weg.
Zur 'Wallyverschneidung' die nun breitere, ausgewaschene Rinne
über einige keinere Abbrüche (II-) hinab (an den Abbrüchen jeweils
links im Sinne des Abstiegs halten). Über
die Schutzmauer auf ein kleines Geröllfeld und nach rechts
in die Schlucht zwischen Vortürmchen und Stumpfen Turm. Hier ist der
Einstieg der Wallyverschneidung.
Man kann auch unterhalb des Vortürmchens auf Spuren östlich
queren und von unten in den Kessel der Mittelwand steigen.
40) Goldmann-Kamin IV; H. Goldmann u. Gef.,etwa 1925. Ca. 1990 wieder ausgegraben und mit neuen Haken versehen - Vom Einstieg des Glockengrats den Kamin links vom Glockengrat empor bis zu kleiner Scharte (Stand). Etwas absteigen und sich nach oben erweiternde Kaminrinne (2SL) hoch z.A.
1) Glockengrat III+; Schneeschuhklub Frankfurt 1935 - Sehr oft begangen, ausgesetzt und nicht übermäßig abgesichert, teilweise heikel auch für den Nachsteiger. Vom Stand links des Glockengrats rechts aufwärts zu Grat und am Grat weiter hinauf, eine Steilstufe rechts in der Wand umgehend, zu Reitsitzstand. Durch den kurzen Riss empor und den gestuften Grat, einen Aufschwung rechts umgehend zur Glocke (Wandbuch). Weiter den Grat, eine Stelle evt.links umgehend, zu nächsten H. Noch kurz den Grat aufwärts, dann über Zacken zum Ende des Grats.
2) Rechter Einstieg IV; Edi Reinhard u. Gef. 1965, brüchig. Vom Abbruch des Kanonenrohrs oder rechts an der Kante direkt zum Reitsitzstand.
2a) Linke Variante V; ungesichert. Vom Originaleinstieg links Wand
zum Reitsitzstand.
Kann man höchstens mit Seil von oben machen.
2b) Sattelausstieg zur Glocke III; Bergsteiger DAV Frankfurt 1937 - Vom Sattel des Goldmannkamins leicht rechtshaltend empor zur Glocke des Glockengrats.
2c) Zweiwiesenweg III brüchig; Karl Krämer ca. 1955 - Wohl aus der Hauptschlucht Grasschrofen und Bruch zur Ausstiegsscharte des Glockengrats.
3) Roter Riss V+, sehr brüchig; Jupp Frisch u. Gef. 1969, viele AH. Vom 1. Stand der Madonna-Südwand links queren, dann der Wandfärbung folgend empor.
4) Madonna-Südwand IV; Hans Loser und Reinhold Koulen 1961 - wenig begangen. Von dem Punkt der Vereinigung zweier Rinnen (s. Abstiegsbeschreibung) eine wenig ausgeprägte Rampe empor zu kleinem Absatz (Stand). Dort rechts aufwärts (mehrere H) über abdrängende Platten in eine Verschneidung und durch sie zu Haken mit Kette. Der Gipfelaufschwung wird in brüchigem Fels in einer Rechtsschleife umgangen, es ist aber auch möglich, links auszusteigen. Auf dem Gipfel der schlanken und etwas heikel zu besteigenden Nadel (Madonna) befindet sich ein Gipfelbuch, aber kein Haken.
5) Wacholderweg III-IV; etwas brüchig, oft begangen. Man steigt aus der Rinne ca. 20 m oberhalb des Madonna-Südwand Einstiegs eine wenig ausgeprägte Kante empor in den Grund der Verschneidung; weiter über den Aufschwung auf ein Band zu Stand. Nach links um die Kante und durch die Rinne, die sich in geneigten Platten verliert, z.A.
6) Grappakante III-V, brüchig; Hans Loser solo. Vom Stand des Wacholderweges nach rechts und Verschneidung rechtshaltend z.A.
Nicht zu empfehlen, am Ende der Verschneidung wird es immer brüchiger,
der Ausstieg besteht aus unangenehmen Steilgrasschrofen.
6a) Direkte Grappakante ? (?) Ca. 3m rechts vom Einstieg des Wacholderwegs Schrofen zu glatter Verschneidung (Bühler), an weiteren H vorbei, die Orginalgrappakante kreuzend, gerade z.A.
6b) Rechte Wand III-IV, Dirk Dautzenberg und Christoph Nachtigall - evt. mit direkter Grappakante identisch.
6c) Westwand III+, Hans Loser 1958 -
6d) Südgrat II-III; brüchig. Den Abstieg zum Glockengrat hinunter, der Einstieg befindet sich am linken Ausläufer des Grates. Hier erst flache Rinne, dann Grat empor (2 SL).
6e) Via Italia V-; Dirk Dautzenberg und Christoph Nachtigall. Brüchig, nicht eingerichtet.
6f) Kanonenrohr (Große Rinne, Hauptschlucht) I-III; Bergsteiger aus Frankfurt ca. 1890 - Steigt unten von der Straße ein, oben dann identisch mit dem Abstieg zum Glockengrat.
7) Großer Quergang (=Dreiwiesenweg III, ca. 1900) I-II eine Stelle III; selten gemacht, grasig und brüchig. Das Kanonenrohr absteigen bis kurz vor einem Abbruch. Östlich über kleinen Rücken und absteigend queren zu Dornbüschen unter Wandabbruch. Steilgrashang zu Baum und Steilstufe zu 2. Baum. Gerade empor und rechts zu markanter Zacke. Dann rechtsabwärts um Kante queren und Kaminrinne absteigen (oder abseilen) und weiter zum spitzen Turm.
7a) Kleiner Grat II; Martin Schwarzhans solo? Nach dem Abstieg zum Spitzen Turm die Kaminrinne des großen Quergangs etwas empor, dann rechts Grat weiterverfolgen.
7b) Ostgrat III+, ca. 1910 brüchig - Wohl identisch mit dem Kleinen Grat?
7c) Bruchriss V-; Hans Loser und Karl Karn 1967 - brüchig, nicht eingerichtet.
8) Jägersteig IV+; Jäger u. Gef. 1912. Der Weg beginnt links der Gedenktafel an Fuß des Steilabbruchs der Rinne, die westlich vom spitzen Turm herabzieht. Dort empor, weiter oben den Weg zur Mittelwand kreuzend, und Rinnen folgend z.A.
9) Spitzer Turm - Westkante (Alter Weg) III; Hans Kilmer u. Gef. ca.1905. Leicht brüchig, sparsam gesichert, seltener gemacht. Vom höchsten Punkt der Scharte rechts ausholend und über den Grat z.G. Am Gipfel befindet sich ein Gipfelbuch und ein Bühler mit Kette zum Abseilen.
10) Spitzer Turm - Schartenwand (Nordwand) III+; ca. 1910, brüchig, machbar. Vom höchsten Punkt der Scharte links einem Bändchen folgend zu Haken, nun senkrecht empor und Verschneidung zum Grat und z.G.
11) Spitzer Turm - Nordostwand H. Brutscher? 1960? sehr brüchig, schwer. In der Scharte den Kamin zur Mittelwand etwas absteigen. Links Wand zu Ostgrat.
12) Spitzer Turm - Südwand IV; brüchig. In der Westseite queren zu großen Absatz in der Südwand. Rechts in Verschneidung empor zur Ostkante, diese empor und links Verschneidung z.G.
13) Direktvariante IV+ A1; sehr brüchig. Vom Absatz bei Gedenktafel erst gerade empor, dann rechts queren.
14) Spitzer Turm - Südgrat IV sehr brüchig. Den Südgrat von unten her zum Absatz der Südwand.- Gesperrt!
14a) Spitzer Turm - Südwandriss IV+; Helmut Bopp u. Gef. 1956 - brüchig, nicht eingerichtet.
15) Spitzer Turm - Südwestwand VI A1 (VI+); Jörg Brutscher, Rudi Kaul, Holger Pakirnus 24.11.90, ausgesetzt, Einstieg brüchig. Rinne westlich des spitzen Turms bis zu Abbruch absteigen und abseilen (Doppelbühler). Rechts aufwärts zu Verschneidung, diese zu Felsnadel. Nun leicht rechtsansteigend empor, oben flachen Verschneidungen folgend zu Band, daß in die Südwand leitet.
16) Linke Mittelwand IV brüchig, ca. 1930. Links vom Kreuznacher Weg Kamin zu Scharte, dort links Standhaken. Rechts aufwärts (einige alte H, 25m) zu Gratrücken (Standhaken). Weitere 2 SL (40m + 45m) gerade hoch z.A.
17) Kreuznacher Weg VA1 (VI); Hans Loser und Manfred Koffner 1961 - eher selten gemacht. Vom tiefsten Punkt der Mittelwand Pfadspur nach links unter die schwarzen Überhänge bis zum höchsten Grasfleck. Dort befindet sich bei einem weißem Fleck der Einstieg. Hier rechtshaltend zu einem Bändchen unter den Überhängen (H), dann über weitere H rechts empor. In stärker geneigtem, verwachsenen Gelände nach rechts zu einer Kanzel und Links zurück in die Verschneidung. Kurz empor, dann Stand auf einem Absatz in der Verschneidung. Noch einige Meter in der Verschneidung aufwärts, dann rechtshaltend über brüchiges Gelände zu Stand. In etwas festerem Gestein zum 3. Stand der Alten Mittelwand und weiter wie diese.
17a) Oktober-Weg V-; Hans Loser, Fred Ludwig 1978 - nicht eingerichtet.
17b) Direkteinstieg zum Oktoberweg V+A0; Dirk Dautzenberg, Christoph Nachtigall 1986 - 10m links vom Wölfi-Einstieg an erneuerten H empor.
17c) Hand und Fuß VII-; Dirk Dautzenberg v.u.g. 1996 - Vom 2. Stand der Wölfi über Stufen und durch kurze Verschneidung linkshaltend hinauf zur steilen Gipfelwand. Rechtshaltend über eine kompakte Wandstufe in flache Verschneidung und in dieser, immer knapp links der Wölfi, zu Absatz unter dem Abschlussüberhang der Wölfi. Entweder wie Wölfi z.A. oder linkshaltend zu kompakter Wandstufe und über diese rechtshaltend empor zum Wandbuchstand (wohl etwas gesucht).
18) Wölfi - Weg VA0 (VI+); Hans Loser und Max Kleeschulte 13.8.1967, 3. Seillänge diffizil, meistgemachter schwerer Weg. Vom Einstieg am tiefsten Punkt der Mittelwand gestufte, schräg links aufwärts ziehende Verschneidung empor, an deren Ende links auf Schuppe und gerade zum Stand. Erst gerade, dann rechtsansteigend zu Stand gemeinsam mit Emporweg. Leicht links zahlreichen H folgend durch glatte Verschneidung gerade empor, links über Wulst zu Bändchen und Rechtsschleife zu Stand (Wandbuch). Nun über Platte gerade empor, dann linkshaltend durch leichtes Gelände z.A.
19) Alte Mittelwand III-IV; Helmut Bopp u. Gef. 1956, oft begangen, Vorsicht bei anderen Seilschaften in der Mittelwand! - Über eine Schrofenrampe zum Beginn eines Rißkamins. Diesen linkshaltend empor zu Stand bei Gedenktafel. Vom Stand links um die Ecke und gerade empor und über eine Stufe links aufwärts zu einem aus Platten und Blöcken gebildeten Kamin zu Stand an Bäumchen. Weiter über eine schräge Platte und die kurze Verschneidung an den Zacken vorbei um anschließend auf gestuftes Gelände links haltend zu einem Absatz mit Bäumchen zu gelangen, wo der Kreuznacher Weg mündet (Stand, Wandbuch). 25m empor über Platten zum Stand auf bequemen Band. Rechts durch die gutgriffige Verschneidung z.A.
20) Hoch-Empor-Weg V-A0 (V+); Jupp Frisch und Erhard Rosenmaier 1.5.1960;
beliebt. Zwischen dem Einstieg
der 'Wölfi' und der 'Alten Mittelwand empor zu Stand. Rechts
aufwärts zu gemeinsamen Stand mit der 'Wölfi'. Nun rechts
aufwärts empor zu Beginn einer Verschneidung; diese verfolgt
man linkshaltend bis zu Stand mit Wandbuch. Weiter wie Wölfi
z.A.
Original wohl Einstieg wie Alte Mittelwand, der jetzige Einstieg ist wohl von Hans Loser und Fred Ludwig 1977.
21) Direktvariante IV+A0 (V); nett. Einsteigend wie alte Mittelwand, dann aber direkt empor zum gemeinsamen Stand von 'Wölfi' und 'Hoch-Empor-Weg'.
Heute wohl üblich:
1. SL: Zwischen "Wölfi" und "alter Mittelwand", gerade
empor zu stumpfwinkeliger Verschneidung mit glatter Wand. Diese hoch (VI-, 2H)
und weiter in der Verschneidung (V; 2H), dann über gestuftes Gelände
(IV) empor. Zuletzt wieder eine Verschneidung hinauf (V+, 3H) und dann entweder
kurz links und gerade hinauf zum Gedenktafelstand (V, H) oder nach rechts und
einige Meter gemeinsam mit der "Alten Mittelwand" zum Stand (2 SH)
2. SL: Rechts der Gedenktafel in Verschneidung gerade empor (V+ und VI-,
[zu]viele H) zum gemeinsamen Stand mit der "Wölfi Route" auf
einem bequemen Absatz (15 m; 2 SH).
3. SL: In der Verschneidung ca. 3 m hinauf, dann rechts querend zu einer
weiteren Verschneidung. Diese empor und weiter den Haken folgend entlang
senkrechter Rippen leicht linkshaltend hinauf zum Wandbuchstand der
"Wölfi" (7 H; V mit Stellen V+ ).
4. SL: Rechts vom Stand hinauf, über eine glatte Wandstelle (V+, 2H) in leichtes
Gelände und gerade empor zu Stand (15 m SH). Linkshaltend über Schrofen zur
Hochfläche.
22) Mittelwand-Diretissima VI A1 (VI+); Rainer Braun und Walter Wick 19.1.74, einige Bühler, aber nicht übersichert, vielleicht zu Unrecht seltener gemacht, Orginalzustieg brüchig. Vom Gedenktafelstand der 'Alten Mittelwand' rechtshaltend durch brüchiges Gelände empor zu Stand neben Eichenbusch. Links schwach ausgeprägter Verschneidung folgend zu Wandbuch. In Linksschleife empor, rechts hinüberspreizen, und entweder gerade oder rechts ausquerend z.A.
23) Via Irma V; Rainer Braun u. Gef. 1977; brüchig, unselbständig. Wie Direkte Mittelwand empor zu Bändchen. Dann rechts um die Ecke queren und weiter wie `Frankfurter Kante` z.A.
24) Weg der Jugend VA1 (VI+); Hans Loser und Erhard Rosenmayer 1972, sehr ausgesetzt, brüchig, einige Bühler, Keile notwendig - Von der 'Alten Mittelwand' auf markantem Band erst waagrecht, dann leicht absteigend zu Stand in beginnender Verschneidung. Die zunächst überhängende Piazverschneidung empor, oben zu Stand der 'Frankfurter Kante' und weiter wie diese.
25) Frankfurter Kante V-A1 (VI+); Peter Häckel und Erich Demont 1966 "Rizzi", interessant, teilweise etwas brüchig (auf keinen Fall einsteigen, wenn sich andere Kletterer oberhalb befinden). Im rechten Teil der Mittelwand zieht sich eine Steilrinne herunter, an deren Fuß sich der Einstieg befindet. Dort empor zu kleinem Kessel. Nun erst rechts, dann linkshaltend den Haken folgend empor zu Stand unter den Büschen. Nach links in die schwarze, senkrechte Wand und den Haken folgend, hinauf (Schlüsselstelle), zuletzt über Schrofen zum Stand. Nach rechts in eine rechtwinklige Verschneidung, diese bis zu einem Wulst empor, dort rechts queren, einige Meter empor und zurück zu Pfeilerkopf (Seilzug!). Links durch die Rinne, in leichtem Gelände etwas rechts haltend hinauf z.A.
25a) Pfeiler-Ausstieg VI; Hans Loser und Max Kleeschulte 1970, äußerst brüchig, nicht eingerichtet, keine Sicherung.
26) Frankfurter Verschneidung V+A0 (VI) Rüdiger Braumann und Ernst Kahr 1969; etwa gleich schwer wie die 'Frankfurter Kante', aber nicht so lohnend, brüchig. Die ersten beiden SL wie die Frankfurter Kante zu Stand unter Büschen. Die zweite Seillänge kann auch (original, brüchig) in einer Rechtsschleife geklettert werden. Nun durch verwachsenes Gelände rechts vom Standplatz in einer Rinne hinauf zu gutem Standplatz auf gleicher Höhe wie 3. Stand der 'Frankfurter Kante'. Gerade hinauf, bis das Gelände einen Quergang nach rechts erzwingt (Schlüsselstelle); dann die abdrängende Verschneidung, zuletzt brüchig werdend, zu Stand (Wandbuch?). Kurz gerade hinauf, dann in einer Linksschleife zum 1. Busch oder zum Ausstieg der 'Frankfurter Kante'.
26a) Mainzer Wand II+; Bergsteiger des DAV Mainz ca. 1900, äußerst brüchig, nicht eingerichtet.
26b) Max-Weg III-IV; Hans Loser und Max Kleeschulte 1968 - Einstieg wohl 8m links der Via delle Veterano?
26c) Via delle Veterano VI; Hans Loser und Erich Demont 1994 - 6m Meter links der Karl-Baer-Verschneidung Wand und seichte Verschneidung empor zu Stand (25m, Kette mit Umlenker). Weiter gerade hoch zum Bäumchen mit Wandbuch der Karl Baer Verschneidung, dann Schrofen wie diese z.A.
27) Karl-Baer-Verschneidung IV+A0 (V); Karl Baer, Ernst Mahner (Spund), oft gemacht, 1.SL übersichert. Aus der Scharte des Stumpfen Turms östlich etwas hinab über Gras und Schutt zu Standhaken. Zuerst gerade hinauf, dann nach rechts auf ein Podest. Nun die rechtwinklige Verschneidung (mehrere H) hinauf, bis sie in eine breite Rinne übergeht, wo sich auf einem Absatz der Stand befindet. Nach links um die Kante (AH) und auf der Rippe empor, oben linkshaltend bis zu Stand am zweiten Bäumchen mit Wandbuch. Über Gras und Schrofen zunäst links (AH), dann gerade z.A.
27a) Spätlesen-Variante IV; Hans Loser u. Gef. 1995 - 5m rechts unterhalb des Orginaleinstiegs linkshaltend empor zur Verschneidung.
31) Rinne ?; keine Begehung bekannt, vermutlich schwierig und ungesichert, vielleicht bisher nur versucht?! Von der Scharte des Stumpfen Turms zieht östlich eine Rinne herunter. Diese unterstützt an AH vorbei empor.
32) Darrow-Nitsch-Gedächtnisweg VA1; Wulf Hanuß, Walter Wick 1975, AH, Ausstieg brüchig - Rechts von der 'Rinne` Wand und Rissspur AH folgend empor, oben rechtshaltend (brüchig) über Schrofenrücken zu Stand im Steilgras (AH).
33) Vogelschißverschneidung IV+; Hans Loser, Manfred Koffner 1959; brüchig, einige H. Vom Stand des 'Darrow-Nitsch-Gedächtnisweges' (hierher auch vom Einstieg der 'Karl-Baer-Verschneidung' über Grasschrofen querend) rechts aufwärts zu kleiner Verschneidung, diese empor und Grat zu Zacke (Stand). Weiter den Grat empor, zuletzt linkshaltend zum Stand der 'Karl-Baer-Verschneidung queren.
28) Stumpfer Turm - Normalweg III-; Mainzer Bergsteiger ca. 1900, kurz, leicht brüchig - Aus der Scharte des Stumpfen Turms auf Pfadspur empor zu Einschartung im NW-Grat. Hier den Grat verfolgend z.G. und genauso wieder absteigen.
29) Stumpfer Turm - Wallyverschneidung IV A0 (IV+);Hans Thies, Wally Bott, Karl Karn 1968, häufig begangen, nett - Aus der Schlucht zwischen Vortürmchen und Stumpfen Turm kaminartigen Riss (Am Anfang kurze Stelle III-, der Rest ist Rest leichter) empor zu H, dann links querend zu Stand amFuße einer Verschneidung. Diese empor zu Absatz, weiter durch Riß in leichtes Gelände (evt. Stand). Weiter links zu Einschartung im NW-Grat.
30) Stumpfer Turm - Südgrat VI A1; Helmut Bopp und Paul Rathgeber 1958; extrem brüchig. Auf der Hälfte der Querung der Wallyverschneidung (AH) erst leicht rechts empor, dann immer den Gratrücken verfolgen. Oder etwa rechts vom Einstieg der Wally-Verschneidung empor? Eine der verwegensten Bruchtouren am Rotenfels - Finger weg!
34a) Linke Variante IV; Hans Loser und Wolfgang Jordan 1961, gängig. Vom 2. Stand ca. 3m nach links, über den Haken und in grasigem Fels zu Stand in einer Nische. Unter dem Überhang Quergang nach rechts und durch den Einriss hinauf z.A.
34b) Rechter Ausstieg IV; Peter Häckel u. Gef. 1961, brüchig - Vom Wandbuchstand rechts aufwärts zu Rissverschneidung und diese z.A.
35) Feenweg IV+A1 (VI-); M. Sirrenberg und U. Reiß Okt. 89, nette Variante, leider in einer Gewaltaktion von oben her ausgegraben. Von der Scharte in der 1. SL des 'Wiesbadener Wegs' linksansteigend empor zu flacher Verschneidung, dort den H folgend bis zum 2. Stand des Wiesbadener Wegs.
36) Höllenloch VII-; M. Sirrenberg und U. Reiß 89-91; auf die selbe Weise wie der Feenweg erschlossen, aber schwerer. Einstieg knapp rechts des 'Wiesbadener Wegs', oberhalb der Scharte in der 1. SL des 'Wiesbadener Weges' gerade empor (VII-). Den Wiesbadener Weg kreuzend über Überhang, Verschneidung empor, zuletzt linkshaltend z.A.
37) Via Brösel VA1; Rainer Braun 1972; nomen est omen. Leicht rechts der Falllinie des Wandbuchs des Wiesbadener Wegs schwach ausgeprägte Kante empor zum Wandbuchstand des Wiesbadener Wegs. Rechten Ausstieg z.A.
38) Dammelweg IV+; H. Dammel u. Gef. ca. 1938, brüchig. Rechts der Via Brösel Rinnen empor zu Grasfleck, dann kurz links queren und weitere schwach ausgeprägte Rinne z.A.
38a) Wiesbadener Schlucht II; Frankfurter Bergsteiger ca. 1895 - Wohl das selbe wie der Abstieg zur Wally-Verschneidung, nur im Aufstieg.
39) Sputnikkante V+A1(VI-); Sputnik(Spitzname) 1957 - sehr brüchig und gruselig, wegen Steinschlaggefahr für die Straße schon seit den 70'ger Jahren gesperrt. Von rechts oder links in die Scharte des kleinen Vortürmchens. Erst rechts, dann linkshaltend empor zu Gratköpfl (Stand). Wand gerade empor (Schlüsselstelle), dann leicht rechtshaltend, immer brüchiger werdend, zu schwach ausgeprägtem Absatz (Stand). Weiter den Grat verfolgend z.A. - gesperrt!
41) Grat; Der Grat links vom Goldmannkamin soll auch schon begangen worden sein.
41a) Geschweifter Riss V+; Helmut Bopp u. Gef. 1957, brüchig.42)Großer Riss VI; ca. 110m geklettert. Der schwach ausgeprägte Riss im rechten Teil der Basteiwand ist schon probiert worden; der Versuch endete mit einem Standausbruch (trotzdem überlebt).
43) Bastei-Mittelrippe VI A0; ca. 110m geklettert, höchste Wand am Rotenfels. Bis in die 60`iger Jahren gab es mehrere Versuche, die immer mit Rückzug endeten: Max Brosius und Karl Krämer scheiterten im unteren Wandteil ca. 1938. Edi Reinhardt und Günther Luft starteten Ende der 40iger Jahre einen 2. Versuch, kamen aber auch nicht viel weiter. Im Juni '56 probierten es Alfred Bonnert und Helmut Brutscher, und kamen zumindest bis zu einem Grasfleck knapp unter der Wandmitte. Zu Beginn der 60er Jahre versuchten sich Johannes Rutz und Herbert Winkler und erreichten etwa 15 m über der großen Gufel den höchsten Punkt in der Wandmitte. Wölfi Jordan und Hans Loser starteten im Sommer 1962 einen letzten Versuch und scheiterten, wie ihre Vorgänger, an der extremen Brüchigkeit der oberen Wandpartie.
44) Mainzer Riss VI (A1?); Helmut Bopp u. Gef. 1957. Den markanten Riss, der aus dem 'Saarbrücker Kamin' rechts hochzieht, empor.
45) Saarbrücker Kamin IV; Bergsteiger aus Saarbrücken mit zwei Tiroler Bergführern ca. 1910, brüchig. Von rechts her zu dem linksaufwärtsziehenden Kamin, der die Basteiwand links begrenzt. Diesen empor.
46) Direkter Einstieg IV+; Max Brosius und Otto Hahn 1930, brüchig - Direkt von unten zum Beginn des Saarbrücker Kamins.
47) Kleiner Grat; H. Brutscher? Links der Basteiwand zieht sich ein markanter kleiner Grat hoch. Absoluter Bröselschotter.
48) Linke Wand, Große Verschneidung (Bahnwärter Thiele) IV+; Klaus Olesch, Hans Thies, brüchig.